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06.02.2024

Indonesien mit Kindern – von der Planung bis zur Reise – so wird der Familienurlaub in Südostasien zum unvergesslichen Erlebnis

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Für ihren Sommerurlaub mit der Familie suchte unser Travel Scout Alice Mengers nach einem Reiseziel, das sie noch nicht kannte. Es sollte Abenteuer und Abwechslung bieten, aber auch ein angenehmes Klima und eine halbwegs verlässliche medizinische Versorgung. Hier hat sie für uns aufgeschrieben, was bei der Planung für eine Reise mit Kindern ins südostasiatische Indonesien wichtig ist und berichtet von ihren faszinierenden Erlebnissen vor Ort.

Geschrieben von:

Alice Mengers Travel Scout The Niche Traveller

Alice Mengers

Indonesia Nusa Pida Beachswing Alice Mengers 1

Die Sommerferien standen an und wie in jedem Jahr stellte sich die Frage, was machen wir?

Schnell waren mein Mann und ich uns einig, dass wir gerne eine Fernreise mit unseren Kindern im Alter von 9, 12 und 14 Jahren machen möchten. Wir suchten nach etwas Einzigartigem, was für uns Eltern auch unbekannt, aufregend und neu sein sollte. So zog es uns nach Asien, einem Kontinent, der uns mit seiner Gastfreundlichkeit und den Angeboten an so vielen verschiedenen und einzigartigen Unterkünften immer schon begeistert hatte. Wir drehten den Globus und landeten auf Empfehlung einer Freundin in Indonesien. Die ersten Recherchen faszinierten uns. Ein Land in Südostasien, das aus über 17.000 Inseln, smaragdgrünen Reisterrassen, Dschungeln, brodelnden Vulkanen und schimmernden Küstengewässern besteht, war schnell als Ziel unserer vierwöchigen Abenteuerreise festgelegt. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual, denn eines ist sicher, vier Wochen reichen nicht aus (zumindest mit Kindern nicht und wenn man auch noch Erholung sucht), um dieses Land komplett zu bereisen.

Wir mussten uns entscheiden: was möchten wir erleben, sehen und was können wir den Kindern zumuten? Dennoch sollte ein bunter Mix her. Mir waren dabei grundsätzlich zwei Dinge bei der Reise sehr wichtig: Das Klima und die medizinische Versorgung. 

Indonesien erstreckt sich über einen großen geografischen Bereich und besteht aus unterschiedlichen Klima- und Zeitzonen. Daher kann die beste Reisezeit je nach Region variieren. Für Bali, Java und Lombok ist die trockene Jahreszeit - von Mai bis September - ideal zum Reisen. Es regnet sehr selten, es herrschen angenehme Temperaturen zwischen 20-30°C, sowie eine geringe Luftfeuchtigkeit. In vielen anderen Teilen Asiens ist es im Sommer sehr heiß und tropisch, was für uns ein Ausschlusskriterium war. Die medizinische Infrastruktur mussten wir zum Glück nicht in Anspruch nehmen, generell hängt diese sehr vom jeweiligen Landesteil ab. In großen Städten gibt es gut ausgestattete Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen, in ländlichen Gebieten und auf abgelegenen Inseln kann dies jedoch ganz anders aussehen. Nach langen Recherchen haben wir uns dafür entschieden, Bali, Java und Lombok zu bereisen.

Gerne beraten wir Sie persönlich bei der Planung Ihrer Reise mit Kindern oder Baby. Registrieren Sie sich für unsere Club-Mitgliedschaft oder schreiben Sie uns eine Email an: hello@niche-traveller.com

Indonesia Lombok Senggigi Hoteljeevaklui Alice Mengers 6

Erste Station: Bali

Wir landeten spät abends nach einem langen Flug auf Bali, uns wehte eine warme Brise entgegen und wir freuten uns auf unsere erste Station - das Andaz Hotel in Sanur.

Um uns langsam an das Klima zu gewöhnen und uns von dem langen Flug zu erholen, hatten wir dieses wunderschöne, direkt am Strand gelegene Hotel ausgewählt, welches bekannt für seinen modernen Luxus, erstklassigen Service und einzigartiges Design ist. Hier wollten wir vor allem Kraft tanken für die kommenden Wochen, die vieles versprachen nur eines nicht – Entspannung. Im Gegensatz zu den Touristenhochburgen im Süden, dem überlaufenen Ubud im Zentrum und dem sehr partyfreudigen Westen Balis ist Sanur vor allem aufgrund seiner flachen kilometerlangen Sandstrände bekannt und bei Familien sehr beliebt.

Am zweiten Tag wurden wir jedoch bereits neugierig, was es noch zu entdecken gab und entschieden uns für einen spontanen Ausflug nach Nusa Penida. Die kleine Nachbarinsel versprach Abenteuer und unberührte Schönheit. Auf dem Weg zum Hafen erlebten wir erstmals das lebendige Straßenleben Balis. Motorroller mit Surfbrettern, Mofas und Autos füllten die Straßen, ständiges Hupen und geschäftiges Treiben, der Geruch von Garküchen und kleine geschmückte Tempel prägten das fröhliche und bunte Straßenbild, aber leider auch ein Übermaß an Müll. Von Plastikflaschen bis zu Lebensmittelverpackungen säumte der Müll die Straßen und Strände und schockierte uns alle gleichermaßen, doch dieser Anblick wurde leider zur Gewohnheit.
Trotzdem wurde dieser Ausflug zu einem unserer Reise-Highlights. Wir fuhren mit einem Boot Richtung Nusa Penida, dort angekommen, schnorchelten wir in wunderschönen Korallenriffen, schwammen mit Schildkröten, sahen eine NOCH! bunte Vielfalt an Fischen und Korallenriffen. Leider war es an diesem Tag zu windig für die Manta Ray Bay, was sicherlich für alle Unterwasserliebhaber ein traumhafter Anblick ist. Die erste Schnorchel-Erfahrung der Kinder war aber auch ohne Rochen ein absolutes Highlight. 

Nachmittags fuhren wir mit dem Auto über die Insel, um uns den berühmten Kelingking Beach anzuschauen; die Bucht, die aussieht wie aus der Werbung, ein scheinbares Geheimnis, das längst von vielen entdeckt wurde. Als wir ankamen, sahen wir, dass die Magie von Kelingking nicht mehr exklusiv war. Der einstige Geheimtipp ist nun ein Pilgerort für diejenigen, die nach der perfekten Aufnahme suchen. Dieser Wettlauf führt manchmal dazu, dass die Besucher vergessen, wo sie sind. Die Insel, wie Bali vor zwei Jahrzehnten, erzählte uns jemand, der die Veränderungen miterlebt hat. Doch inmitten der aufgereihten Selfie- und eifrigen Foto-Sessions geht der Blick auf die ursprüngliche Schönheit oft verloren. Unsere Kinder schien dies nicht zu stören, sie waren überwältigt von der Natur und konnten sich kaum von diesem wunderschönen Anblick trennen. Die Kombination aus Boot-Trip und Entdeckungstour machten diesen spontanen Ausflug zu einem Erlebnis, das weit über unsere anfänglichen Erwartungen hinausging.

Bali war ein toller Auftakt für die Reise. Gerade weil es hier ein wenig touristischer ist, war es für unsere Kinder ein sanfter und guter Einstieg in die schillernde Welt Indonesiens. 

Eine Woche voller Abenteuer – von den Tempeln zu den Vulkanen

Indonesia Java Ricefields Alice Mengers 8

Nach diesen unvergesslichen Tagen begann für uns eine Woche voller Abenteuer, die uns tiefer in die faszinierende Vielfalt Indonesiens führte. Unser erster Stopp: die berühmten Tempel von Yogyakarta. Die beeindruckende Architektur und die spirituelle Atmosphäre gaben uns einen Einblick in die reiche Kultur der Region.

Unsere Kinder, zunächst überwältigt von den Unterschieden zu ihrem gewohnten Umfeld, lernten, die Schönheit in der Einfachheit zu sehen. Durch die Herzlichkeit der Einheimischen ließen sie sich auf vieles ein, aber insbesondere der Jüngste brauchte auch seine Ruhepausen. 

Abends wagten wir uns mutig auf die Straßen, um die lokalen Garküchen zu testen. Auf kleinen Plastikhockern am Straßenrand aßen wir, lachten mit Straßenkindern und fuhren mit einer blinkenden Rikscha durch die Stadt, wieder hatten wir dadurch unvergessliche Highlights geschaffen.

Weiter ging es mit dem Zug. Wir durchquerten endlose Reisfelder, passierten zahllose Dörfer und Bergketten, eine malerische Reise, die uns die Schönheit der Landschaft näherbrachte. Doch der Höhepunkt unserer Reise wartete am Horizont: die Vulkane!

Entgegen allen Empfehlungen beschlossen wir, den Mount Bromo nicht zum Sonnenaufgang, sondern zum Sonnenuntergang zu besteigen. Eine Entscheidung, die sich als Glücksfall herausstellen sollte. Als wir den Gipfel erreichten, waren wir ALLEIN auf dem Karterrand. 

Der Anblick des Vulkans und der umliegenden „Mondlandschaft“ bei Sonnenuntergang war ein Naturspektakel, das uns allen die Sprache verschlagen hat. Der rauchende Schlot, das faszinierende Farbenspiel am Himmel und die Stille (man hörte nur das Grummeln des Vulkans) schufen einen Moment voller Ehrfurcht und Dankbarkeit. 

Indonesia Nationalpark Bromo Tengger Semeru Mount Bromo Hiking Alice Mengers 2

Der Reiz des Unbekannten lockte uns weiter, und so entschieden wir uns spontan, auch den zweiten Vulkan, den Mount Ijen, zu erkunden, bekannt für seinen faszinierenden Kratersee, doch dafür mussten wir eine lange Autofahrt in Kauf nehmen. Das Reisen mit dem Auto in Indonesien erwies sich grundsätzlich als eine eigene Abenteuerreise. Hohes Verkehrsaufkommen, enge und verschlungene Straßen, Pop-Up-Baustellen, Straßensperrungen, Hochzeitsfeiern oder religiöse Prozessionnen mitten auf der Straße ließen viele zunächst kurz erscheinende Strecken zu einer halben Ewigkeit werden. Hätten wir dies im Voraus gewusst, hätten wir vielleicht unsere Routenplanung überdacht. Doch, wenn man in kurzer Zeit viel sehen möchte, bleibt einem oft keine andere Wahl.

Auf diese Weise erhielten wir aber die Chance, das pulsierende Leben am Straßenrand hautnah mitzuerleben, wie zum Beispiel, das bunte Treiben auf den Märkten.

Hier wurden unsere Kinder zu besonderen Attraktionen. Ihr europäisches Aussehen, vor allem die blonden Haare der Jungs, erregte Aufmerksamkeit. Kinder jubelten und fotografierten uns, fasziniert von der Begegnung mit Menschen aus einer anderen Welt. Es sind gerade diese Begegnungen, die auch uns ermöglichen, die kulturellen Unterschiede zu reflektieren. Wir als Eltern merkten schnell, wie sehr unsere Kinder diese Momente und die Möglichkeit, nicht nur fremde Orte zu erkunden, sondern auch Menschen zu begegnen und Einblicke in ihre Lebensweise zu gewinnen, in sich aufsaugten. Nach unserer aufregenden Zeit auf Java, begaben wir uns wieder auf den Weg nach Bali, um dort in einem bezaubernden Haus im Norden der Insel erholsame Tage zu verbringen.

Der Norden von Bali unterscheidet sich deutlich von den belebten touristischen Gebieten im Süden. Das Haus, umgeben von üppigem Grün, bot nicht nur Komfort, sondern die Gastgeber sorgten auch dafür, dass wir uns wie zu Hause fühlten. Zusätzlich gaben sie uns unzählige Tipps für Unternehmungen in der Umgebung.

Eines unserer Highlights: der Kratersee des Mount Ijen

Indonesia Java Krater Vucano Ijen Alice Mengers 7

Zum Ausklang nach Lombok

Die Reise fand ihren Abschluss auf Lombok, einer Insel, die durch ihre Ursprünglichkeit und die geringere Tourismusdichte im Vergleich zu Bali besticht. Lombok beeindruckte uns mit seiner natürlichen Schönheit und der weitgehend unberührten Landschaft. Wie schon zuvor, entschieden wir uns auch auf Lombok für ein Haus und verbrachten nun zehn Tage an einem Ort. Dies ermöglichte jedem von uns, seinen Interessen nachzugehen. Ob Tauchen auf den wunderschönen Gili-Inseln, Surfen in den beeindruckenden Wellen oder das Erkunden der Insel mit dem Motorroller - wir hatten die Freiheit, das reichhaltige Angebot von Lombok zu erleben. Die Abende waren geprägt von spektakulären Sonnenuntergängen, die den Blick auf die Vulkane Balis freigaben. Wir verbrachten Tage einfach nur am Pool oder am Strand und ließen uns treiben, wir tauschten Geschichten über das Erlebte mit anderen Reisenden in kleinen Bretterbuden am Strand aus, erlebten die herzliche Atmosphäre der Insel und ließen uns von der Gelassenheit der Einheimischen inspirieren. Lombok bot uns eine perfekte Mischung aus Erholung und Abenteuer.

Indonesia Gili Islands Alice Mengers 12

Unser Fazit

Die Reise nach Indonesien mit der Familie war eine unvergleichliche Erfahrung, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Die Herzlichkeit der Menschen und die Reichhaltigkeit des Angebotes machen es zu einem idealen Reiseziel für Sportbegeisterte, Kulturliebhaber, Abenteurer oder einfach nur Erholungssuchende.

Die Zeit war jedoch nicht nur geprägt von Höhepunkten und positiven Momenten. Es gab natürlich auch Situationen, in denen die Stimmung nicht immer perfekt war. Doch gerade diese authentischen Facetten machen die Reise zu einer lebendigen und bereichernden Erfahrung.

Die Freundlichkeit der Einheimischen trug maßgeblich dazu bei, dass wir uns stets willkommen, sicher und wohl fühlten. Indonesien offenbarte uns eine beeindruckende Mischung aus atemberaubender Natur, faszinierenden Tempeln, kulinarischen Genüssen und herzlichen Begegnungen und jede Etappe bot uns einzigartige Erlebnisse und bleibende Erinnerungen.

Eine Reise, die ich jederzeit wiederholen würde.

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