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REISE NEWS
14.01.2023
Traumurlaub während der Elternzeit – unser Travel Scout reiste mit Baby Bruno nach Thailand
Vom Suchen und Finden des perfekten Elternzeit-Reiseziels – unser Travel Scout Anne Haladin fand die Erfüllung wider aller Erwartungen in Thailand. Hier erzählt sie, warum sie sich für Thailand entschieden und was sie mit der Familie dort erlebt hat.
Geschrieben von:
Anne Haladin
Travel Scout
„Alles, außer Thailand“, war, glaube ich, mein erster Satz, als mein Freund und ich uns anfingen darüber zu unterhalten, wo wir unsere zweimonatige Elternzeit verbringen wollten. Ich war vielleicht im sechsten Monat schwanger, wir wollten mit unserem Sohn erst eine richtige Fernreise machen, wenn er ein Jahr alt wäre, und da wir immer gerne und viel gereist sind, wägten wir so ziemlich jeden Flecken auf dieser Welt ab.
Viele Ziele fielen aber dann doch schnell durchs Raster: Alle Malariagebiete, viel zu heiße Gegenden, viel zu kalte Gegenden, und alles, von wo aus man ein Krankenhaus in zwei Stunden nicht erreichen konnte. Beim Thema Elternzeitreise sorgte ich mich leider um fast alles: Krankheiten, Stürzen, vor wilden Tieren, Lebensmittelvergiftungen, vor zu viel Sonne, dem unberechenbaren Meer, dem langen Flug. Aber nach Thailand, dem Land, in dem wir schon so oft waren, wollte ich wirklich nicht wieder hin. Zu sehr hat es sich in den letzten Jahren aus meiner Sicht verändert. Ich war mit 13 das erste Mal dort, damals war alles dort ein Traum: das türkisblaue Meer, diese unfassbar schöne Natur, Leonardo DiCaprio, der damals dort drehte.
Das Thailand, das ich in all den Jahren danach kennenlernte, wurde nach und nach weniger traumhaft. Bangkok wurde weniger wild, die Affen und Tuk Tuks verschwanden, selbst die kleinen Inseln wurden voller, das köstliche Essen durchschnittlicher. Ich war durch mit Thailand. Nur mein Freund, der war es nicht. Ich werde jetzt nicht aufzählen, wie genau wir am Ende doch in Thailand landeten, nur so viel: Es brauchte diverse Präsentationen, für die mein Freund selbst aufwändige Grafikprogramme bemühen musste. Dann fand er diese einsame Insel, auf der es so gut wie nichts gab. Eine hübsche Villa am Strand, von der man barfuß ins Meer gehen konnte, denn das war einer der Punkte ganz oben auf unserer Anforderungsliste. 90 Minuten mit einem kleinen Speedboot vom Festland entfernt. Koh Phra Tong. Nie gehört? Ich bis dahin auch nicht. Also recherchierte ich nach einem Hotel und fand die Baba Ecolodge, die einen wahnsinnig charmanten Eindruck machte.
Gerne beraten wir Sie persönlich bei der Planung Ihrer Reise mit Baby oder Kindern. Registrieren Sie sich für unsere Club-Mitglieschaft oder schreiben Sie uns eine Email an: hello@niche-traveller.com
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Wir starteten unsere Reise in Bangkok im Mandarin Oriental. Ich war schon oft dort und liebe dieses Hotel. Man kann sich ins Abenteuer stürzen und hat eine Oase zum Zurückziehen. Und das Mandarin Oriental ist meiner Meinung nach die schönste Oase der Stadt.
Wir blieben vier Nächte, um anzukommen. Die meiste Zeit haben wir am Pool verbracht, einfach weil wir Bangkok schon kennen und weil unser Sohn Bruno mehr Spaß am Planschen als an Sightseeing hat. Es war der perfekte Start für uns. Bruno entdeckte sein erstes Lieblingsgetränk, frische Kokosnuss, ließ sich Egg Florentine kredenzen und machte Quatsch mit dem Personal. Wir gingen abwechselnd ins Spa, ließen uns am Abend, nachdem der Kleine eingeschlafen war, Roomservice mit Blick auf den Fluss servieren und versuchten zu verstehen, dass wir nun zwei Monate lang 24 Stunden am Tag zu dritt haben würden. In Asien. Bei 27 Grad und leichten Wolken. Weit weg vom deutschen Winter. Jackpot.
Nach vier Tagen verließen wir unsere Stadtoase und flogen nach Ranong. Von dort ging es für eine 90-minütige Autofahrt an den Hafen, von wo aus es wieder 90 Minuten lang mit einem klitzekleinen Nussschalen-Speedboot nach Koh Phra Tong ging. Die Fahrt war magisch. Ich dachte, ich wäre in „meinem“ Thailand vor 25 Jahren gelandet und ein bisschen auch in Jurassic World. Mit jedem Kilometer ließen wir unsere gewohnte Welt weiter hinter uns. Vorbei an dschungeligen Inseln. Keine Häuser, keine anderen Boote. Kein Mensch. Klar: Je länger die Speedbootfahrt, desto weniger Touristen. Hier jedoch war wirklich kaum ein Mensch.
Die Baba Ecolodge ließ uns zwei Tage vor der offiziellen Saisoneröffnung unsere Villa beziehen, eine kleine, simple Holzhütte an einem 12-Kilometer langen Sandstrand, an dem kein Mensch war. In Thailand. Ich dachte nicht, dass das noch möglich sei. Wir wollten 28 Nächte hier bleiben und – spoiler alert – blieben dann aber doch deutlich kürzer. Das hat etwas mit einer Menge Mücken und Sandfliegen zu tun, die zu dieser Saison wohl leider öfter vorkommen.
Warum ich die Baba Ecolodge trotzdem erwähne, ist, weil es nur noch wenige Orte auf der Welt gibt, die so abgelegen sind, von so wunderschöner Natur umgeben, an denen man wirklich „raus“ ist, wie dieses sehr besondere Resort.
Nach einem nicht nennenswerten Aufenthalt in Kao Lak fuhren wir weiter nach Koh Yao Noi und das war ein echter Glücksfall.
Wir fanden das Cape Kudu, ein Hotel, lässig-modern mit leichtem Boho-Touch. Rattan Sessel in Muschelform, weiß-gestrichene Holzfußböden und diese Fisch-Bilder aus dem Biologie-Unterricht in den 60er Jahren an den Wänden. Auch hier gab es ein Kindermenü, durch das Bruno sich futterte und von Hafer-Bananen-Pfannkuchen bis gedünsteten Fisch mit Gemüse alles für sehr gut befand. Wenn die Sonne schien, lagen wir am Pool oder fuhren mit einem dieser coolen, alten Motorräder mit Beiwagen über die Insel. Und wenn es regnete, spielten wir Eltern Billard und Bruno mit dem Queue auf dem Boden. Erholung trat ein. Wir wollten nur vier Nächte bleiben und verlängerten jeden Tag aufs Neue. Wir batikten Tücher und feierten Brunos ersten Geburtstag in Cape Kudu. Wir machten Bootstouren zu unfassbaren Stränden, zu einer Insel, von der die Affen zu unserem Boot schwammen und sich von uns mit Ananas füttern ließen und sahen Walhaie auf dem Rückweg. Wir kamen so richtig an. Auf Koh Yao Noi, in Thailand, bei uns. Es gibt auf Koh Yao Noi übrigens einige Hotels, wir sind an vielen vorbeigefahren, die meisten kann man sich getrost sparen, nur das Six Senses Yao Noi scheint wirklich wunderschön zu sein.
Von dort aus planten wir weiter, guckten uns kurz den super touristischen Ort Krabi und besuchten spontan Freunde, die in Kambodscha leben.
Wir flogen also nach Pnom Penh, was man mit Baby eigentlich nicht machen muss. Von Phnom Penh aus ging es zurück nach Thailand und zwar nach Koh Samui, einer Insel, die ich kannte und eigentlich nicht wirklich empfehlen kann, weil ich sie zu touristisch finde und nicht schön genug ist, es sei denn, man geht dort in ein besonders hübsches Hotel und genau das taten wir. Wir buchten uns für unfassbare 27! Nächte ins Belmond Napasai ein und ich kann nur sagen: Wer Zeit hat und es sich mal leisten möchte, mal einen Monat mit Baby im Hotel zu verbringen, der sollte dies tun. Und am besten gleich hier. Denn hier arbeiten aus meiner Sicht die nettesten Menschen der Welt. Unser Sohn ist ein kontaktfreudiges kleines Wesen, hat sich aber bei Ankunft im wahrsten Sinne des Wortes noch von niemandem auf den Arm nehmen lassen, nach spätestens zwei Wochen hier ließ Bruno sich von jedem Kellner, jeder Barfrau, wirklich jedem vergnügt jauchzend herumtragen.
Und kein Wunder, denn alle haben sich richtig Mühe mit ihm gegeben. Im Belmond gibt es jeden Tag complimentary kids activities unter dem Motto „my first job", dazu gehören „gardener“ im hoteleigenen Kräutergarten, „bartender“, „pastry chef“ und und und. Dazu kommt ein Sportangebot von Radtouren über Tennisunterricht bis Katamaranfahren, die auch alle complimentary sind und von – habe ich es schon gesagt? – wahnsinnig netten Menschen geleitet werden.
Das Belmond Napasai ergießt sich mit kleinen Villen einen Hang hinunter an den Strand und bietet sehr viele sehr schöne Ausblicke. Wir haben in einer Sea View Villa gewohnt, die genau die Anforderungen erfüllte, die ganz oben auf unserer Liste stand, nämlich: Sie hatte einen kurzen Weg über den Strand direkt zum Meer. Nachts schlief Bruno vom Meeresrauschen ein und tagsüber blieben wir von 27 Tagen auf der Insel 25 Tage komplett im Hotel. Es ist einfach der beste Ort und jedes Mal, wenn wir das Hotel verließen, fragte ich mich, warum eigentlich.
Reisen mit Baby ist anders. Früher sind wir durch die Hochebenen Boliviens gewandert, heute achten wir auf die Bodenbeschaffenheit am Pool, ob es ausreichend Schattenplätze und Interessantes für Bruno zu entdecken gibt. Und so verdaddelten wir die Tage, Wochen, einen Monat. Wir sahen die Weihnachtsdekoration wachsen, lernten sympathische Gäste aus Indien, Amerika und Holland kennen, Bruno ging seine ersten freien Schritte hier, lernte „bye bye“ sagen und winkte dazu und alle Angestellten übten und freuten sich mit ihm. Am Ende ist es das, was immer bei mir hängen bleiben wird. Diese wahnsinnig netten Menschen und der schöne Ort. Und es brauchte nach einem Jahr mit Kind und Arbeit bei mir sechs Wochen Auszeit, damit Tiefenentspannung eintrat, ein Gefühl, das ich vorher nicht mehr in mir finden konnte. Das hat viel mit diesem Ort zu tun, an dem man sich so gut fallen lassen kann und viel damit, dass ich Bruno immer in guten Händen wusste, auch dann, wenn ich mal nicht wusste, wo er gerade war. Ob wir wieder kommen würden? Ganz bestimmt.
Es war das Beste, was wir für uns als Familie, für Bruno und für uns als Paar machen konnten. Raus aus dem Hamsterrad, rein in die Leichtigkeit. Ich werde diese Zeit hier nie vergessen und ich bin so froh und dankbar, dass wir sie haben konnten. Und ja, Thailand hat für mich ein ganz persönliches Comeback geschafft, ich bin wohl doch noch nicht durch damit.
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